IÖB Kontaktstelle: Öffentliche Beschaffung der Bundesländer

Die von Wirtschafts- und Verkehrsministerium eigens eingerichtete IÖB-Servicestelle hat zum Ziel, öffentliche Beschaffer bei innovationsfördernden Vergaben zu unterstützen und somit langfristig die Gesamtanzahl der durchgeführten Beschaffungen von Innovationen im öffentlichen Sektor zu erhöhen.

Um Innovationsaktivitäten der Unternehmen zu steigern und neue Märkte für Innovationen zu schaffen, kommen neben angebotsseitigen Maßnahmen (wie Förderprogramme, Beratungsdienstleistungen etc.) auch nachfrageseitige Ansätze in der Innovationspolitik zur Anwendung, insbesondere die Nutzung des Potenzials der öffentlichen Beschaffung. Gehen doch Einschätzungen davon aus, dass das gesamte öffentliche Beschaffungsvolumen für Österreich etwa 40 Mrd. Euro beträgt.

Logo: IÖB - Innovationsfördernde Öffentliche Beschaffung

Quelle: IÖB

Einer dieser nachfrageseitigen Ansätze ist die innovationsfördernde öffentliche Beschaffung (IÖB). Indem die öffentliche Hand möglichst innovative Produkte kauft, sollen die öffentlichen Leistungen und Infrastrukturen für die Bürgerinnen und Bürger verbessert werden (zum Beispiel E-Government oder E-Mobilität). Und die Unternehmen sollen durch diese Initiative zu mehr Forschungs- und Innovationsaktivitäten motiviert werden.
 
In der Strategie der Bundesregierung für Forschung, Technologie und Innovation (FTI) wird die Beschaffung als Teil einer nachfrageseitigen Innovationspolitik hervorgehoben. Der Ministerrat hat am 25. September 2012 ein Leitkonzept für eine innovationsfördernde öffentliche Beschaffung (IÖB) beschlossen. Das Leitkonzept wurde unter Federführung des BMWFW und des BMVIT in Kooperation mit der Bundesbeschaffung GmbH (BBG) und dem Austrian Institute of Technology (AIT) entwickelt. Im Zuge eines umfangreichen Strategie- und Stakeholderprozesses wurden u.a. auch die Erfahrungen von Austria Wirtschaftsservice mit innovativen Projekten von Gründerinnen und Gründer sowie bestehenden Unternehmen berücksichtigt.
 
Zur Umsetzung der IÖB in Österreich wurde eine eigene Servicestelle für eine innovationsfördernde öffentliche Beschaffung (IÖB) bei der Bundesbeschaffung GmbH (BBG) eingerichtet. Sie fungiert als One-Stop-Shop für Bedarfsträger, beschaffende Stellen, Förderagenturen und Wirtschaftsunternehmen und dient dabei als Ansprechpartner für die öffentliche Hand in IÖB-Angelegenheiten. Die IÖB-Servicestelle arbeitet mit den IÖB-Kompetenz- und Kontaktstellen zusammen, bietet Qualifizierungsmaßnahmen für Bedarfsträger und Beschaffungsstellen an und initiiert und begleitet IÖB-Pilotprojekte bzw. führt solche selber durch.

Als Ergänzung zur IÖB-Servicestelle wurden IÖB-Kompetenz- und Kontaktstellen eingerichtet. Diese arbeiten partnerschaftlich mit der IÖB-Servicestelle zusammen und bringen komplementäres Know-how in Form von förder- oder sektorspezifischer Kompetenz ein.

Mit Jänner 2014 wurde beim Land Oö. eine IÖB-Kontaktstelle eingerichtet. Das Land Oö. hat mit dem strategischen Wirtschafts- und Forschungsprogramm „Innovatives Oberösterreich 2020“ ein zukunftsorientiertes Konzept entwickelt und verfügt über eine jahrelange Erfahrung in diesem Bereich.

Der Aspekt, Innovationen nachfrageseitig durch die öffentliche Beschaffung zu mobilisieren ist neu und findet in Oö. als Sprechervertreter der langjährig bewährten Länderexpertenkonferenz „Öffentliche Beschaffung der Bundesländer“ einen optimalen Partner mit dem Ziel, an alle bereits bestehenden Initiativen auf Landes- und Bundesebene in diesem Bereich anzudocken. Es sollen innovative Firmen ermuntert werden, ihre Produkte wieder verstärkt im öffentlichen Beschaffungsbereich vorzustellen. Die öffentlichen Beschaffer sollen so weit sensibilisiert werden, auch innovative Lösungen zuzulassen bzw. sogar einzufordern.

Durch die Einbringung dieser Erfahrung und Etablierung neuer Netzwerkverbindungen will die Vertretung der öffentlichen Beschaffung auf Bundesländerebene zur signifikanten Erhöhung des für Innovation eingesetzten Anteils des öffentlichen Beschaffungsvolumens beitragen. Neben technologischen Innovationen sind auch Innovationen aus dem Bereich der Kreativwirtschaft, Prozess- und Marketinginnovationen sowie innovative Geschäftsmodelle erwünscht und förderwürdig (z.B. im Rahmen eines IÖB-Wettbewerbes).

Die Kontaktstelle möchte verstärkt zu innovativen Lösungen ermuntern und steht gerne für Anfragen öffentlicher Beschaffer und innovativer Firmen zur Verfügung.

Weiterführende Informationen

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